Die Rundtour Tag 8 und die Rückfahrt in die Zivilisation
8 11 201510.10. + 11.10.
Auf dem Weg ins Gebirge schraubte sich das Auto immer weiter hinauf, bis Brians Höhenmeter irgendwann 2400 m anzeigte. Als wir einmal kurz Pinkelpause machten, wollte ich einen nahegelegenen Hügel erklimmen und wie so oft bin ich losgespurtet, um nicht alzu viel Zeit für die Besteigung zu brauchen. Nach einigen Metern kam ich jedoch schwer ins Keuchen, bis mir einfiel, dass wir uns in einer gewissen Höhe befanden, in der man nicht mehr eben mal so einen Hügel hinaufspurtet. Mein Körper rächte sich mit einem nervigen Husten, der sich für den Rest des Tages hielt. Die kurze hohe Belastung war einfach etwas zu viel. Man wird eben auch nicht jünger.
Das Mittagessen nahmen wir am Startpunkt der letzten Wanderung zu uns. Nebst betrieben Nomaden einige Stände mit Souvenirs, wo ich mir ein schönes Armbändchen kaufte. Danach sollte es mit Rucksack und genug Wasser durch das Gebirge gehen und die nächsten Stunden bescherten uns noch einmal ein wundervolles Erlebnis in der Mongolei. Wir wanderten durch enge Canyonschluchten, stets entlang eines Bächleins, der sich seinen Weg durch das Gebirge hinab bahnte. Dabei legten wir ca. 10 Km zurück und stiegen auf 1800 m hinab. Schneefetzen belegten, dass es hier vor kurzem noch richtig geschneit hatte. Wir hatten jedoch schönstes Sonnenwetter, wie immer bisher auf meiner Reise. Die Schlucht wurde auch Geierschlucht genannt. Ein Blick nach oben verriet woher die Schlucht ihren Namen bekam. Geier kreisten in ca. 500 m Höhe über den Klippen. Hielt man die Augen offen, konnte man immer wieder Geierneste erkennen. Auf dem Boden wiederum bekam man immer wieder ganz andere Gefährten zu Gesicht, welche wohl als Nahrung für die Geier und Adler in der Schlucht dienten: Kleine Nagetiere, welche wie eine Mischung aus Meerschweinchen und Maus und äußerst putzig aussahen. Sie leben in kleinen Höhlen und verstecken sich erst, wenn man ihnen zu nahe kommt.
Der Bach war an einigen Stellen immer wieder vereist und hin und wieder säumten bizarr anmutende Eisformationen das Ufer des Baches. Manchmal musste man etwas aufpassen, denn Das Gelände war schwer zu begehen und teilweise vereist, so dass Gefahr bestand, auszurutschen. Meistens ging Alma mit sehr sicherem Schritt voran und wenn man ihr folgte, konnte man nicht viel falsch machen. Suchte man jedoch selbstständig nach Wegen durch das Gelände, kam es immer wieder vor, dass man umkehren musste, da es einfach nicht weiter ging: Entweder war der Bach unpassierbar, oder das Eis so glatt, dass man sich unweigerlich auf die Nase legen würde…
Nach ca. 7 Km weideten Kühe im Tal. So wanderten wir also zwischen friedlichen Kühen. Nichts konnte sie aus der Ruhe bringen, nicht mal ein Kuhsound auf meinem Handy…
Nach ca. 4 Stunden erreichten wir das Ende der Schlucht. Wir hatten nun die Wahl, ob wir in der nahegelegenen Stadt übernachten wollen, oder uns ein letztes Mal mit Zelt in die Wildnis verschlagen möchten. Wir entschieden uns für letzteres und verbrachten eine letzte Nachr draußen in der Kälte. Zuvor gab es noch ein warmes Abendessen, Bier und Kartenspiele. Zufrieden legten wir uns ein letztes Mal schlafen. Abgesehen von der ersten Nacht im Zelt konnten wir uns immer 2 Zelte zu dritt teilen, da Alma und Nyemma nach wie vor im Auto schliefen. Charyssa war die Glückliche, die ein Zelt für sich alleine hatte.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen der Rückfahrt nach Ulan Bator. Diese kostete uns ca 7 Stunden. Gegen Abend erreichten wir Ulan Bator. Glücklich, wieder in der Zivilisation zu sein, verabschiedeten wir uns. Danke Alma und Nyemma für diese wundervolle Erfahrung!
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