Die Rundtour Tag 5

6 11 2015

 

7.10.

Guten morgen, Gobi!

Guten morgen, Gobi!

Unsere Jurte

Unsere Jurte

Endlich war der ersehnte Tag angebrochen, an dem wir mit Kamelen über die Sanddünen reiten sollten! Doch bis es endlich soweit war, sollte es noch dauern. Etwas zu lang für unseren Geschmack. Außerdem war es kalt, wahrscheinlich der bisher kälteste Tag der Reise. So standen wir draußen und warteten mit mehrfach-geschichteter Kleidung darauf, dass es los ging. So bestand meine Oberkörperbekleidung bspw. aus einem Unterhemd, einem Tshirt, einem dünnen langärmligen Shirt, einem dicken Pulli, einer Jacke und einem Schal. Trotz dem ich jeder Zwiebel eine harte Konkurrenz war, war mir immer noch kalt. Endlich ging es dann aber los und wir durften die Kamele besteigen. Auch hier galt bspw. wie bei den Pferden, die Kamele von links zu besteigen, weil diese das so gewohnt sind. Ein Besteigen von rechts würde die Kamele verängstigen. Außerdem wurden wir dazu angehalten, nichts fallen zu lassen, da dies zu unkontrollierbaren Panikattacken seitens der Kamele führen könnte. Also alles festmachen und sich vom Kamel in luftige Höhen heben lassen.

Ab gehts!

Ab gehts!

Prinzipiell reitet es sich relativ gemütlich auf Kamelen. Mit der Zeit schmerzen die Oberschenkel, weil sie konstant in einem etwas ungünstigen Winkel gespreizt sind. Da man jedoch nicht jede Stunde Pause einlegen möchte und die Kamele relativ langsam und gemächlich unterwegs sind, musste man es lange auf den Kamelen aushalten. Das größte Problem während der ersten beiden Stunden war jedoch die Kälte. Es war bitterkalt und der Wind zog selbst durch die gefühlten 10 Lagen an Kleidung. Darüber hinaus war die Sonneneinstrahlung jedoch relativ kräftig an dem Tag, was trotz Sonnencreme zu roten Nasenspitzen führte. Konversationen gab es praktisch keine, denn jeder war damit beschäftigt, all den Widrigkeiten zu trotzen. Wir liefen westwärts mit den Sanddünen zu unserer Linken. Diese wurden immer höher und jeder von uns Touristen fragte sich, wie die Kamele eigentlich diese Sanddünen bewältigen sollten. Begleitet wurden wir von Alma und einem jungen Burschen, der auf dem Leitkamel vorrausreitete. Dabei hatte immer einer von uns das Kamel des jeweils nächsten in seiner Hand an der Leine.

Kamel dreht uns lieber den Rücken zu

Kamel dreht uns lieber den Rücken zu

Nach einem ca. zweistündigen Ritt erklärte Alma uns, dass wir unser Lager erreicht hätten und die Dünen erst am nächsten Tag überqueren würden. Heute sei es zu spät. Nun gut. Während Alma und der junge Bursche die Zelte aufbauten, in denen wir heute nächtigen sollten, durften wir die Dünen erklimmen. Alma warnte uns noch, dass dies recht anstrengend sein, doch davon sollten wir uns natürlich nicht abhalten lassen. Es stellte sich als genau so anstrengend heraus, wie uns gewarnt wurde. Teilweise über 45 Grad steil waren die Sanddünen und das Versinken im Sand machte ein Vorankommen kaum möglich. Immer wieder konnte man Sandplatten entdecken, bei denen der Sand etwas fester war, vermutlich durch Feuchtigkeit zusammengehalten. Darauf war das Vorankommen deutlich leichter, weswegen jeder versuchte, seine Schritte auf diese Sandplatten zu verlagern. Eine gute Kondition zahlte sich aus, denn immer wenn man dachte, man hat die höchste Düne erreicht, tat sich dahinter die nächsthöhere Düne auf.

Auf dem Weg hoch auf die Dühnen

Auf dem Weg hoch auf die Dühnen

Mein Ehrgeiz war soweit gepackt, dass ich die höchste Düne in der Umgebung erreichen wollte, welche sich ca. 200 m vom Boden erhebte. Da wir uns bereits in ca. 1800 m Höhe befanden, war es kein leichtes Unterfangen, die 2000 m Marke zu knacken. Seltsame Kombination aus Wüstensand, bitterer Kälte und relativer Höhe. Stark keuchend erreichte ich irgendwann die höchste Düne und hatte einen fantastischen Ausblick über den ca. 200 Km langen und 12 Km breiten Dünenstreifen. Auch hier konnte man wieder bis zum Horizont schauen, was teilweise äußerst ungewohnt anmutete. Computerspiel affine Menschen verstehen u.U. was ich damit meine, wenn ich sage, dass es teilweise aussah, als würde die Grafik aufhören…Die Berge verschwanden teilweise einfach in der Weite der Entfernung…

Schattenspiele

Schattenspiele

Die Kulisse

Die Kulisse

Bild von Charyssa; Der Punkt rechts oben bin ich

Bild von Charyssa; Der Punkt rechts oben bin ich

Wollte man die Dünen hinabklettern konnte man einfach herunterrennen. Das war sehr lustig. Wahlweise konnte man sich auch einfach nach vorne in den Sand werfen, oder hinunterpurzeln, vorausgesetzt, man war danach bereit, sich von dem angesammelten Sand zu befreien. Unten angekommen nahmen wir dankend Tee und Kekse entgegen. Der Sport hat die Kälte vertrieben doch langsam kroch sie wieder in uns hoch. Die Sonne war nun am Untergehen und wir richteten uns in unserem Zelt ein. Da wir nur zwei Zelte für 5 Personen und Proviant hatten, mussten wir drei Touris in einem Zelt schlafen. Das war äußerst…sagen wir mal kuschelig. Immerhin mussten wir aber dann durch die Körperwärme nicht mehr frieren. Während die anderen bereits schliefen, gönnte ich mir etwas Luxus. Mitten in der Gobi schaute ich einen Film auf meinem Handy….

Dick eingepackt auf der Düne

Dick eingepackt auf der Düne

Dick eingepackt zurück am Zelt...die sportliche Betätigung hat ein aufgewärmt...trotzdem war es kalt

„Beduine“



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